Ein Blogstöckchen zum Thema Reisen

Hm, wenn man wie ich mehrere Blogs betreibt, braucht man sich wohl auch nicht wundern, wenn man mehrmals von Blogstöckchen getroffen wird. Eines hatte ich auf meinem Reiseblog Esel unterwegs gefangen. Ein anderes traf mich überraschend auch hier. Anne von Rock und Rollkoffer hat mir das gleiche Stöckchen mit dem Namen „Best Blog Award“ noch einmal zugeworfen, allerdings mit anderen Fragen:

1. Was war die schlimmste Macho-Nummer, die Dir auf Reisen je passiert ist?
Och, bisher hatte ich was das angeht eigentlich Glück – auf Holz klopf. Als ich in Sydney auf dem Weg zu einem Konzert in der Oper war, wurde ich mal zum Kaffee eingeladen. Nachdem ich die Einladung ausschlug, wurde ich als Lesbe beschimpft. Das war nicht nett.

2. Was sagt Deine Mutter dazu, dass Du alleine reist?
Inzwischen reise ich ja nicht mehr ausschließlich alleine. Während meiner Weltreise war ihre größte Sorge, dass ich mich am Ende der Welt verliebe und nicht wiederkomme. Ansonsten hatte sie wohl Vertrauen in mich und meine Selbstverteidigungskünste. Und wiedergekommen bin ich dann ja auch.

3. Welche Erkenntnis auf Reisen hat Dein Leben in der Heimat verändert?
Wir wissen oftmals das, was wir haben, nicht zu schätzen. Ich bin auf meiner Weltreise an körperliche Grenzen gestoßen, habe aber auch Armut und Elend in viel stärkerem Ausmaß wahrgenommen. Durch meine Reisen bin ich angesichts schwieriger Situationen gelassener geworden und weiß auch eher die kleinen Dinge des Lebens zu genießen.

4. Dein komplettes Gepäck ist geklaut worden – wie reagierst Du?
Panik. Äh, nein. Ich war hoffentlich schlau genug, meine Reisepapiere bei mir zu haben bzw. online zugänglich zu hinterlegen. Geld und Klamotten kann man ersetzen. Einer Freundin von mir ist übrigens genau das zwei Tage vor ihrem Heimflug in Australien passiert. Ihre Papiere hatte sie bei sich, aber das Auto wurde aufgebrochen und der gesamte Inhalt, schön verpackt im Backpack, gestohlen. Sie kam dann halt in Flip Flops und mit Surfbrett unterm Arm wieder nach Hause.

5. Wie finanzierst Du Deine Reisen? Worauf verzichtest Du, um zu reisen?
Auf meine Weltreise habe ich 1,5 Jahre gespart und jeden Cent, den ich neben dem Studium verdient habe, beiseite gelegt. Daran hat sich nicht viel geändert. Im Grunde geht mein Gehalt für den normalen Lebensunterhalt und für meine Reisen drauf. Langfristig gesehen wäre es wohl sinnvoller, ein Polster für Notfälle aufzubauen. Ich werde mal drüber nachdenken.

6. Bist Du schon mal an einen Ort gereist und hast gedacht „Hier will ich bleiben“? Warum?
Auf der Weltreise war es San Carlos de Bariloche in Argentinien. Die Landschaft ist traumhaft schön, die Menschen sind sehr nett und ich habe mir ausgesponnen, wie ich dort meine eigene Hostel aufmache. Mittlerweile müsste ich wohl erst einen Realitäts-Check machen, was sich eigentlich alles seit 2006 dort geändert hat.
Zuletzt wollte ich auf keinen Fall aus Irland weg. Ich habe schlichtweg mein Herz an das Land verloren.

7. Warum bloggst Du?
Während der Weltreise waren regelmäßige E-Mails das Mittel, um meine Freunde und Familie auf dem Laufenden zu halten und ein Stück weit auf die Reise mitzunehmen. Mittlerweile würde ich sagen: Ich blogge, um meine Begeisterung für Länder und Menschen zu teilen, um neugierig auf Neues zu machen und im besten Fall auch um Tipps und Tricks weiterzugeben.

8. Was gibt Dir ein Gefühl von Heimat, wenn Du unterwegs bist?
Richtiges Schwarzbrot. Das ist auch eines dieser kleinen Dinge, die wir erst richtig schätzen, wenn wir nicht täglich Zugang dazu haben. In Neuseeland hatte ich auf der Hälfte meiner Weltreise eine deutsche Bäckerei gefunden und gutes Brot gekauft. Dummerweise habe ich das dann in einer Hostel liegen lassen und mich die nächsten Tage riesig über mich selbst geärgert.

9. Welche Deiner Eigenschaften ist besonders wichtig, wenn Du reist?
Ich habe einen ganz guten Orientierungssinn oder auch ein Gespür für die richtige Richtung. Das hilft sehr gut weiter. Ansonsten habe ich durchs Reisen gelernt, auf Leute zuzugehen und auch einmal um Hilfe zu bitten. Man weiß nie, wann man das mal gebrauchen kann.

10. Wie gehst Du mit dem Alltag daheim um, wenn Du wieder zuhause bist?
Heutzutage bin ich ja in der Regel auf Kurztrips unterwegs. Von daher sind meine Wochenendreisen fast schon Alltag. Nach fast zwei Wochen Irland im letzten Jahr hatte ich eine kleine Reise-Depression, so schön fand ich es dort. Aber die ersten Tage wieder zuhause hatte ich noch Urlaub, die ich zum Wäsche waschen und für Besorgungen genutzt habe. Dadurch kam ich ganz gut wieder in den Alltag hinein.

11. Planst Du Deine Reise komplett durch oder entscheidest Du lieber spontan vor Ort?
Bei der Weltreise wusste ich, wann ich an welchem Flughafen zu sein hatte, der Rest hat sich während der Reise ergeben. Aber da hatte ich auch sechs Monate Zeit und konnte mich von den Erzählungen anderer Reisender auf neue Spuren bringen lassen. Bei meinen Wochenendtrips ist der Aufenthalt schon sehr durchgetaktet. Schließlich möchte ich in kurzer Zeit möglichst viel von einem Ort entdecken. Abweichungen vom Plan sind aber auch dabei möglich.

So, jetzt wisst ihr etwas mehr über mich und meine Reisen.

Dieses Blogstöckchen werfe ich weiter an:

Romy
Katja
Christine
Steve, dessen Reiseblog bestimmt neuen Input braucht 😉
Daniel

Meine Fragen an die Getroffenen – natürlich rund ums Thema Reisen:

  1. Wie oft im Jahr bist du auf Reisen, privat und geschäftlich?
  2. Allein, zu zweit oder in der Gruppe – Wie reist du am liebsten?
  3. Liest du Reiseblogs – warum, warum nicht?
  4. Lässt du dich durch Bilder – z.B. auf Instagram, Pinterest – auf Reise-Ideen bringen?
  5. Welche Mittel nutzt du zur Ideenfindung und Reiseplanung?
  6. Im Urlaub: Camping oder Luxushotel?
  7. Was muss ein Hotel auf einer Geschäftsreise für dich unbedingt anbieten?
  8. Welcher Ort hat dich bisher am meisten beeindruckt?
  9. Welchen Ort musst du so schnell nicht wiedersehen?
  10. Wenn du die Möglichkeit hättest, den Job loszulassen und auszuwandern, wohin wäre das?
  11. Gib‘ mir ein Foto: Welches ist für dich dein absolutes Lieblingsbild, das du auf einer Reise gemacht hast?

Ich bin gespannt auf die Antworten und natürlich darauf, wohin dieses Blogstöckchen noch fliegt. Ihr wollt noch mehr über meine Reisen erfahren? Mein Reiseblog Esel unterwegs freut sich immer über neue Leser 🙂

Autor: carolinhinz

Ich bin Carolin, Kommunikatorin und Reisebloggerin mit derzeitiger Heimatbasis in Bremen.