Im vorherigen Beitrag habe ich die Session „Blogger Relations – wer will was?“ vom Community Camp 2013 kurz zusammengefasst. Kernessenz war, dass Unternehmen und Blogger klar und offen miteiander kommunizieren müssen. Hier nun noch die Stimmen anderer aus der anregenden Diskussion und aus dem Netz.
Blogger Relations fängt bei dem Punkt an, dass ich mir Mühe gebe, den Blogger persönlich kennen zu lernen. #ccb13
— Wiebke Märcz (@_frau_m) October 27, 2013
Wer von uns kennt sie nicht, die E-Mails, die „Lieber Blogger…“ anfangen? Da haben sich umtriebige Marketing-Menschen die „Mühe“ gemacht und ein paar Adressen im Netz zusammengesucht, um dann Sammel-Mails rauszuschicken, in denen es wahlweise um Linkbuilding oder die Verbreitung einer Pressemeldung geht. So wird das nichts.
Langfristige, erfolgreiche Beziehungen fangen damit an, dass man sein gegenüber kennenlernt und individuell anspricht. Das gilt übrigens beidseitig. Wenn ich ein Unternehmen anspreche und um Unterstützung bitte, versuche ich auch möglichst genau zu formulieren, was ich dem Unternehmen (aufs Unternehmen zugeschnitten) zu bieten habe und wie es mir im Gegenzug helfen könnte. So klappt das schon eher mit der Blogger Relation.
Man kann nicht gleichzeitig sagen, ich bezahle nichts und dann hohe Professionalität vom Blogger erwarten. #bloggerrelations #ccb13
— Wiebke Märcz (@_frau_m) October 27, 2013
Hier sind wir beim heiklen Thema Vergütung. Das ist insbesondere so heikel, weil die Bloggerszene keine homogene Gruppe ist und die gleichen Vorstellungen davon hat. Hierbei muss man auch fragen, in welcher Währung ein Blogger vergütet werden soll. Neben der tatsächlichen Geldleistung kann auch eine Maximierung der Reichweite oder die Übernahme von Kosten bereits eine angemessene Vergütung sein.
"If bloggers get creative and provide value with added services,they should be paid accordingly." Laurel Robbins @Laurel_Robbins #TBUWTM
— Nienke Krook (@thetraveltester) November 5, 2013
Meine individuelle Meinung dazu: Im Vorfeld einer Kooperation sollte sehr genau darüber gesprochen werden, welche Leistungen ein Unternehmen bieten kann und welche Erwartungen es dafür an mich als Blogger stellt. Es ist dann an mir als Blogger meine Erwartungen ans Unternehmen zu äußern und Vorstellungen zu formulieren. Eine Vergütung, in welcher Form auch immer, muss also individuell verhandelt werden. Wichtig dabei ist, dass keine Seite falsche Versprechungen macht. Ein Unternehmen kann mir z. B. keine Erhöhung meiner Blog-Reichweite garantieren. Auf der anderen Seite kann ich keine zehn Blogbeiträge zu einer zweitägigen Reise versprechen. Hier gilt also gleichermaßen das Credo, das über allem steht: Redet miteinander.
Why do we call it Blogger Relations? Es gibt so viele Kanäle, so viele Möglichkeiten. Es sind Influencer auf unters. Weisen. #ccb13
— Romy Mlinzk (@snoopsmaus) October 27, 2013
Dieser gute Einwand von Romy wurde kurze Zeit später von Johannes in einem Blogbeitrag auf Huffington Post aufgegriffen und vertieft. (Dazu muss gesagt werden, dass Johannes nicht auf dem Community Camp war und ich nicht weiß, ob er Romys Tweet kannte. Anyway.) Im Grunde geht es darum, dass es neben dem Blog noch viele weitere Kanäle gibt, auf denen Menschen kommunizieren und Meinungsmacher sein können. Es gibt einige Multiplikatoren, die erreichen wesentlich mehr Menschen über Instagram oder Youtube als über ein Blog. „Influencer Relations“ ist daher wohl tatsächlich der bessere Ausdruck, ändert aber nichts am Werkzeug- und Methodenkasten zur wechselseitigen Kommunikation.
Jetzt mitmachen! Aufruf zur Blogparade “Blogger Relations” http://t.co/eaYu0Eapkd #bpbr13 #pr #blog #kommunikation #bloggerrelations
— Mike Schnoor (@MikeSchnoor) October 23, 2013
Wie wir es auch nennen, das Thema Blogger (Influencer) Relations ist vielfältig und kann aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet werden. Werft daher unbedingt einen Blick in die Linksammlung von Mike Schnoor und fügt dieser gern euren eigenen Kommentar zu. Ich bin mir sicher, es ist noch nicht alles gesagt und erst recht nicht von jedem 😉
Ergänzung, 07.11.:
Es war schon recht spät gestern beim Schreiben des Beitrages, aber eines muss ich unbedingt noch loswerden:
DANKE!
Faving all your tweets für den späteren Blogbeitrag. #bloggerrelations #ccb13
— Carolin Hinz (@carolinhinz) October 27, 2013
Vielen Dank an alle, die in der Session waren und sich so toll eingebracht haben und an diejenigen, die mir mit ihren Tweets dazu perfekte Gedankenstützen für den Beitrag lieferten.
Vielen Dank auch an alle Sponsoren, durch die das tolle Community Camp überhaupt erst möglich wurde. Danke an Raum-Paten, Catering-Paten, Event-Paten und und und. Euer Einsatz hat das #ccb13 und damit uns Teilnehmern den produktiven Austausch erst möglich gemacht. Dafür vielen Dank.
Last but not least: Vielen Dank an das großartige Orga-Team. Ich kann mir nur zum Teil vorstellen, wie ihr im Vorfeld und im Hintergrund gewuselt habt. Ihr habt einen tollen Job gemacht.
Das #ccb13 war mein erstes Community Camp und wird sicher nicht mein letztes gewesen sein 🙂
Pingback: Blogger Relations – wer will was? | Textschleuse
6. November 2013 um 23:42
Danke für den Hinweis. Ich finde es wichtig, das es vorher viel mehr Gespräche gibt. Was wird erwartet, was kann ich als Blogger geben und was kann ich als Blogger erwarten.
Für mich als Blogger ist bisher vieles positiver gelaufen als Erwartet. Dennoch finde ich es schade, das es durchaus Unternehmen gibt, die das Blaue vom Himmel versprechen und sich dann, wenn es ernst wird nicht mehr melden.
Wichtig ist hier eine professionelle Kommunikation und zuverlässige Entscheidungen. Von beiden Seiten.
7. November 2013 um 14:38
Genau das. Danke für deinen Kommentar.
Pingback: Aufruf zur Blogparade “Blogger Relations” | Mike Schnoor
7. November 2013 um 14:23
Gerade auf deine Community-Camp-Sessions-Rückblicke gestoßen (wieso habe ich die Textschleuse eigentlich nicht in meinem Blog-Reader? Gleich mal ändern). Danke für deine Zusammenfassungen und Eindrücke.
Das Spannende bei dir ist ja, dass du selbst auch sowohl die Position der Touristiker als auch der Reiseblogger sehr gut aus eigener Erfahrung kennst. Ein ganz wichtiger Punkt für mich, gerade auch durch die Heterogenität der Reiseblogger und auch die unterschiedlichen Strukturen bei den Touristikern: die genaue Abstimmung der verschiedenen Erwartungen. Und das vorab.
7. November 2013 um 14:37
Danke für deinen Kommentar. Die Textschleuse diente ja lange nur als Visitenkarte. Nachdem die selbständige Tätigkeit jetzt nachgelassen hat, wird sie so langsam umgewidmet.
Meine zwei Rollen – Touristiker auf der einen, Reiseblogger auf der anderen Seite – versuche ich so gut wie möglich zu trennen. Das geht natürlich nicht so leicht. Das Wissen, dass ich in der einen Rolle erworben habe, vergesse ich ja nicht, sobald ich den anderen Hut aufsetze. Beide Seiten zu kennen, macht mir einiges manchmal leichter. Aber gerade am Anfang meines Weges, sowohl als Touristiker als auch als Blogger, bin ich auch recht blauäugig an Kooperationen herangegangen. Aber gerade aus diesen Erfahrungen habe ich gelernt.
Genaue Absprachen und Erwartungen im Vorfeld klären, ist tatsächlich die Haupterkenntnis aus allen bisherigen Erfahrungen. Dann klappt es auch mit den Blogger Relations.
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