Derzeit gibt es viele aktuelle Blogbeiträge zum Thema Blogger Relations. Das liegt zum einen daran, dass Mike Schnoor in seiner Blogparade zu diesem Thema aufgerufen hat. Zum anderen gibt es aber noch immer Missverständnisse und neue Aspekte zur Beziehung zwischen Bloggern und Unternehmen. Mein Beitrag zu dem Thema fußt auf einer Session, die ich auf dem Community Camp in Berlin gehalten habe.
Ursprünglich hatte Torsten eine Session zum Thema Blogger Relations gehalten. Nach seinen ersten Beispielen dazu, was er als Blogger erlebt hat, driftete die Session aber schnell in eine andere Richtung. Noch mitgenommen von einer persönlichen schlechten Erfahrung ließ Juliane von HolidayCheck einen Rant auf „Die Reiseblogger…“ los. Ich habe nicht mehr jedes Wort im Ohr, aber es ging sehr in die Richtung des Rants von Neue Elite.
Wie Hubert so schön feststellte, ist mir angesichts ihrer Ausführungen fast die Schlagader geplatzt. Das hatte vor allem zwei Gründe: Zum einen wurden alle (Reise-)Blogger pauschal über einen Kamm geschert. Zum anderen gibt es tatsächlich einige unter uns, die sich dermaßen, na sagen wir mal divenhaft, aufführen, dass sie den gesamten Ruf der Bloggerszene ruinieren.
Ich fühlte mich in dieser Session in eine Defensivhaltung gedrängt, in der der Ruf der Reiseblogger gerettet werden musste. Mit Huberts Hilfe ist mir das auch einigermaßen gelungen. Juliane, und auch die übrigen Sessionteilnehmer, die das Schauspiel gespannt verfolgten, konnten feststellen, dass nicht alle Blogger gleich sind. Später am Abend beschlossen Juliane und ich, dieses Thema einfach am folgenden Tag noch einmal als Session anzubieten, um die Vorstellungen zum Thema Blogger Relations zu konkretisieren.
Unsere Ansatz war herauszustellen, was sich Unternehmen auf der einen und Blogger auf der anderen Seite wünschen, um dann zu sehen, wo es Schnittstellen und eine gemeinsame Basis gibt. Da Juliane für HolidayCheck spricht und ich für meinen Reiseblog Esel unterwegs sind die nachfolgenden Punkte sicher nicht generell auf alle Unternehmen oder Blogger übertragbar. Eine grobe Richtung geben sie aber durchaus vor.
Unternehmen möchten:
- ihrem Blog mehr Persönlichkeit verleihen
- neue Zielgruppen erreichen, indem sie die Community des Bloggers nutzen
- gutes Backlinking
- konkrete Vorschläge von Bloggern bzgl. Kooperationen
Blogger möchten:
- authentisch bleiben
- von der Reichweite / dem Image des Unternehmens profitieren
- bei Kooperationen nicht drauf zahlen (unabhängig vom Thema Vergütung zu betrachten)
- gutes Backlinking
- konkrete Angebote von Seiten der Unternehmen
Anhand dieser wenigen Punkte zeigt sich schon, dass Unternehmen und Blogger zum Teil gleiche Interessen haben, zum anderen aber genau das suchen, was der jeweilige Partner zu bieten hat. Dies ist doch eine Basis, auf der man aufbauen kann. Und so ist wohl das wichtigste beim Thema Blogger Relations, dass beide Seiten ihre jeweiligen Erwartungen und Zielvorstellungen kommunizieren. Dies passiert nicht unbedingt von heute auf morgen. In der Regel entwickelt sich eine langfristige, vertrauensvolle Beziehung nur durch eine offene Kommunikation und einen regelmäßigen Kontakt.
Das spricht dann übrigens dafür, dass man nicht nur punktuell miteinander spricht, zum Beispiel im Rahmen einer konkreten Kampagne, sondern sich regelmäßig austauscht und auf dem Laufenden hält.
Manchmal haben Mütter ja die besten Sprüche drauf. Meine meinte einmal: „Eine Beziehung muss wie eine Pflanze gepflegt werden. Wenn man sich nicht regelmäßig um sie kümmert, geht sie ein.“
In diesem Sinne: Lasst uns miteinander reden!
In der Session von Juliane und mir wurde sehr viel miteinander geredet. Eine Zusammenfassung der Diskussion findet ihr im nächsten Beitrag.
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